Bücher mit spannenden Geschichten, vor allem historischer Natur, hatten schon immer eine große Faszination für mich. Zuerst waren es Micky-Maus-Heftchen, dann die Liebesheftchen meiner Mutter und die Wild-West Heftchen meines Bruders, er wurde fuchsteufelswild, wenn er sie nicht finden konnte, weil ich sie gerade las. Später waren es die Bertelsmann-Bücher meiner Eltern, wie „Anna Karenina“ und „Der Glöckner von Notre-Dame“, manche nahm ich mit, als ich wegging. Diese Leidenschaft ist mir bis heute treu geblieben. Im Ruhestand ergab es sich von selbst, dass ich mich für unsere Familien-Geschichten, vor allem die meines Mannes interessierte. Ich sammelte Biografien und Lebensberichte von Flüchtlingen und Soldaten, wo immer ich sie herbekommen konnte. Auch mein Mann, er ist im Winter 1945 als fünfjähriger mit seiner Mutter und drei Geschwistern vor den Russen geflohen, wusste viel zu erzählen.
Das Schreiben, Gestalten, Begleiten und Verstehen ist ungemein spannend, manchmal auch traurig und belastend, immer aber wunderbar.